Wie ein Kopfhalfter (Halti) Mensch und Hund helfen kann.
In der modernen Hundeerziehung haben sich sogenannte Haltis schon lange etabliert. Diese Kopfhalfter sind im Prinzip Pferdehalftern nachempfunden und helfen beim Führen des Hundes. Am Halti unter dem Kopf des Hundes befindet sich ein Ring, an dem ein zweiter Karabiner der Leine eingehakt wird – immer zusätzlich zu dem Karabiner am Halsband oder Geschirr. So kann man den Hund direkt lenken und seinen Blick auch mal bewusst von etwas ablenken.
Leider wird das Halti oft als Maulkorbersatz oder gar Zwangsmittel (wie ein schmerzhaftes Stachel- oder Würgehalsband) missverstanden und viele Menschen denken, es wäre für unerzogene Hunde gedacht oder man könne den Hund damit verletzen. Am Halti soll grundsätzlich genauso wenig geruckt und gezerrt werden, wie es auch für das Halsband gelten sollte. Über das Halti lässt sich der Hund mühelos und schmerzfrei dirigieren und es ist damit das ideale Mittel zum Führen des Hundes in Stresssituationen oder bei Konstellationen wie zum Beispiel „kräftiger Hund und zierlicher oder rückenkranker Mensch“.
Ausschlaggebend ist die richtige und vor allem sanfte Gewöhnung an das Halti – am besten unter fachkundiger Anleitung und mit viel Lob und Belohnung. Verknüpft ein Hund das ungewohnte “Ding” auf seiner Nase mit etwas Positivem, wird er es später so selbstverständlich tragen, wie ein Mensch eine Brille. Der Halti-Einsatz ersetzt nicht eine gute Leinenführigkeit, kann aber gerade bei nervösen oder kräftemäßig ihren Haltern stark überlegenen Hunden wertvoll sein. Viele Hunde entspannt es sogar, wenn sie damit durch die Stadt oder erregte Situationen gelenkt werden, nicht zuletzt weil der Mensch entspannter sein kann, da er den Hund viel leichter halten kann, falls dieser mal losspringen sollte.
Genauso wichtig wie die Gewöhnung ist die richtige Führungstechnik, die man ebenfalls mit einem Hundetrainer, der sich mit Kopfhalftern auskennt, üben sollte. Dabei wird darauf geachtet, dass Halti- und Leinenlänge zur Größe von Mensch und Hund passen und nicht zu viel Kraft ausgeübt wird. Mit etwas Training kann man dann mit seinem Hund an lockerer Leine problemlos seine Runden drehen.
Bildquelle: Adrian Kirchof Photography – www.foto-kirchhof.de